100% Leinen , Breite ca.: 150 cm
weißes Leinen, nicht zu dick, nicht zu dünn, nicht zu fein, nicht zu grob, sondern gerade richtig für Vorhänge, Tisch- und Bettwäsche, Sommerkleider -Röcke und -Hosen und fantastisch preisgünstig.
Das Foto zeigt den Stoff nach einer 90°C Wäsche!
100% Leinen , Breite ca.: 150 cm
Zweifarbige, geflammte Garne in Naturgrau und -weiß beleben dieses kernige, schwere Leinen. Ein griffiges Allround-Material für robuste Kleidungsstücke wie Hosen, Jacken, Kindersachen, aber auch bestens geeignet für Bezüge, Taschen, Markisen und schwere Übergardinen.
100% Leinen , Breite ca.: 150 cm
feingewebtes, offen gewebtes Leinen in Weiß für Dekoration und Bekleidung.
Das Foto zeigt den Stoff nach einer 90°C Wäsche!
100% Leinen , Breite ca.: 145 cm
ein hochgedrehtes Garn, das helle Naturgrau und eine offende Bindung prägen das Erscheinungsbild dieser weichen und kreppigen Leinenware, die für legere Kleider, Röcke, Hemden und Blusen angenehm zu tragen ist oder als originelle Gardine, die Fenster schmücken mag
100% Leinen , Breite ca.: 148 cm
Weiches, griffiges Leinen in mittelschwerer Qualität in dunklem Königsblau für Bekleidung und als Heimtextil.
Ob feine, grobe, dünne oder schwere Leinenstoffe, bei uns finden Sie eine große Auswahl an Stoffen aus 100% reinem Leinen oder Bio-Leinen in bester Qualität, die Sie als Meterware online kaufen können. Vor dem Kauf der Leinenstoff-Meterware empfehlen wir unseren Muster-Service zu nutzen. Unsere Leinenstoffe sind sowohl zum Nähen von Bekleidung als auch für Heimtextilien wie Leinen-Vorhänge oder Tischwäsche aus Leinen geeignet. Im Folgenden erfahren Sie mehr über Leinenstoffe und deren Erzeugung, Verarbeitung und Verwendung.
Leinen begleitet die Menschheit seit Jahrtausenden und gehört zu den nachhaltigsten Textilien überhaupt. Die aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnenen glatten und reißfesten Fasern verleihen Leinen seine typischen Eigenschaften. Es wird mit der Benutzung immer schöner, die Knitterneigung lässt mit der Zeit deutlich nach, das ein oder andere „Erbstück“ zeugt von der Langlebigkeit des Materials. Unsere Leinen sind in großer Auswahl meist aus Langflachs hergestellt (siehe Qualitätsunterschiede bei Leinen), dessen Fasern fusseln nicht und Stoffe daraus weisen einen typischen eleganten Schimmer auf. Viele dieser hochwertigen Leinen stammen aus Belgien oder Italien.
Das Wachstum der Flachspflanze und die Faserentwicklung ist sehr stark von den Wetterverhältnissen abhängig. Die Saat wird sehr zeitig (Mitte März bis Mitte April) ausgebracht, für gleichmäßiges Wachstum der Faser zur Haupt-Wachstumsphase im Mai/Juni werden regelmäßige Niederschläge benötigt.
Der Prozess der Fasergewinnung aus den Stängeln des Gemeinen Leins (Linum usitatissimum) ist sehr zeit- und maschinenintensiv, die Flachspflanzen werden bei der Ernte behutsam im Ganzen aus der Erde gerissen (gerauft) um die Fasern nicht zu beschädigen. Die Samenkapseln werden entfernt und die Stängel werden mittels Aufschlussverfahren durch Mikroorganismen in feuchtem Milieu (s.g. Röste) von den Fasern gelöst. Die Röste entscheidet auch über die Faserlänge und findet bei maritimem Klima idealerweise auf dem Feld statt. Dabei ist es wichtig den richtigen Zeitpunkt zum Abbruch des Verrottungs-Prozesses und Beginn der anschliessenden Trocknung zu treffen, sonst greift der mikrobiologische Faserabbau die Fasern an, sie werden schwächer und kürzer. Danach wird das Material getrocknet und durch Zerbrechen der Holzkerne diese von den außen liegenden Fasern getrennt. Die Fasern werden mehrfach gekämmt, so dass sie parallel liegend versponnen werden können. Dabei werden kurze und lange Fasern getrennt weiter verarbeitet, die ursprüngliche Farbe der Flachsfasern ist graubraun bis graubeige.
Etwa die Hälfte des weltweit derzeit angebauten Flachses stammt aus Westeuropa (Frankreich, Belgien, Niederlande), der größte Teil der europäischen Langfasern (siehe Qualitätsunterschiede bei Leinen) wird nach China exportiert, wo ebenfalls Flachs angebaut wird wie in der ehemaligen Sowjetunion und Ägypten.
Durch den anhaltenden Trend zu nachhaltigen Naturstoffen kommt der Anbau mitunter nicht hinter der Nachfrage her, so dass die Preise derzeit steigen.
In unserem Shop finden Sie vor allem Leinenstoffe europäischen Ursprungs.
Leinenstoffe haben sich aufgrund Ihrer temperierenden Fähigkeit seit Jahrtausenden als Unterwäsche, Oberbekleidung und dank der Fusselfreiheit auch in der Heilkunde als Wickel oder Verband bewährt. Die Kochfestigkeit des ungefärbten Materials und die Dauerhaftigkeit der Fasern rechtfertigten den hohen Produktionsaufwand.
Leinenstoffe sind in Ihrer Vielfalt auch heutzutage in der Mode repräsentiert, die früheren Ressentiments bzgl. des Knitterns von Leinenkleidung sind einem selbstbewussten Verständnis als Qualitätsmerkmal gewichen. Die italienische Lebensart definiert „Leinen knittert edel“ und bevorzugt hochwertige Leinen aufgrund ihrer unzähligen Vorzüge. Davon profitiert auch die zunehmende Verwendung typisch italienischer Leinenkrepps, die bewusst gefältelt als lockeres Shirt, Kleid, Rock oder auch luftiger Vorhang mit mediterranem Flair zum Einsatz kommen.
Relativ neu sind gestrickte Leinenjerseys als lockeres Sommershirt, -Kleid oder -Rock, z.B. im Lagenlook.
Im Vergleich zu Baumwollstoffen fühlt sich Stoff aus Leinen kühler und glatter an, kann unbemerkt mehr Feuchtigkeit aufnehmen ohne sich nass anzufühlen und gibt sie auch wieder gut ab, temperiert also bei heißem Wetter sehr gut.
Als Heimtextilien sind Leinenstoffe aufgrund ihrer Haltbarkeit und Kochfähigkeit der naturbelassenen und gebleichten Varianten seit Generationen ein Teil der Erbschätze – zu Recht. Von der Bettwäsche bis zum Küchenhandtuch, in prächtigem Jacquard gewebt von der Serviette über die klassische Leinentischdecke bis zum Leinenvorhang wertet dieser Stoff jeden Raum auf und erhebt den Tisch zur Tafel. Selbst der als einfaches Bauernleinen in den Truhen der Urgroßmütter gehütete Aussteuerschatz ist heute nach Jahrzehnten oder länger noch immer wunderschön und will Teil unseres Lebens werden und sich über weitere Generationen bewähren.
Testen Sie unsere Filtersuche um Leinenstoffe für Heimtextilien zu finden.
Bei offen gewebtem Leinengewebe empfiehlt es sich die Schnittkanten vor der Vorwäsche mit Zickzackstich zu versäubern, damit ein Ausfransen verhindert wird. Aufgrund der Faserverwandschaft eignet sich zum Nähen ein Baumwollnähgarn. Leinengewebe sind unelastisch, weswegen weiteren Schnitten der Vorzug gegeben werden sollte (siehe Schnittmuster), auch etwas breitere Nahtzugaben sollten in Betracht gezogen werden. Um einen geschmeidigeren Fall zu erreichen, kann das Leinen vor der Verarbeitung auch mehrfach vorgewaschen werden, dabei beachten Sie bitte die Hinweise in der Pflegeanleitung beim Stoff bzw. die Hinweise im Abschnitt „Pflege von Leinenstoffen“.
Ist das Leinengewebe vergleichsweise offen gewebt könnte der Einsatz eines Nahtbandes bei Nähten mit Zugspannung hilfreich sein.
Leinenstoffe aus unserem Sortiment können Sie in unserer Filtersuche nach Ihren Wünschen (Farbe, Gewicht, Bio etc.) filtern und anzeigen lassen.
Bei der Vorwäsche von Leinenjerseys ist es sinnvoll die Schnittkante lose mit Zickzackstich zu versäubern, damit sich keine Laufmaschen bilden. Da Leinenstricks nicht die Elastizität eines Baumwollstricks aufweisen ist auf die Wahl eines geeigneten Schnittes zu achten. Leinenjerseys werden meist als Single gewirkt, sie weisen dadurch mitunter einen Schräglauf in den Maschenreihen auf. In diesem Fall sollten die Schnittteile nicht längs des Maschenverlaufes, sondern an der Wirkkante orientiert werden. Das kann zu einem Schräglauf auf dem Kleidungsstück führen, verhindert aber ein Eindrehen der Seitennähte. Bei Leinenjerseys sollte eine Jerseynadel verwendet werden um Maschenverletzungen und damit Laufmaschen zu vermeiden.
Die Leinenjerseys unseres Sortimentes können Sie hier bemustern oder kaufen.
Als Langflachs werden Faserbündellängen über 50 cm bezeichnet, normalerweise bestehen die Flachsfasern zu ca. 2/3 aus Kurzflachs. Je nach Anbau, Wetter und Röste entstehen verschiedene Verhältnisse von Kurz- zu Langfasern.
Die Faserlänge bestimmt wie bei allen Naturfasern die Garn- und damit die Stoffqualität.
Nass versponnener Langflachs ergibt die höchsten Garnqualitäten mit typischem Leinen-Schimmer und kühl-glattem Griff. Stoff daraus zeichnet sich durch Langlebigkeit aus und pillt nicht, daher verliert er auch nach Jahren nicht an Material und Schönheit. Es wundert daher nicht, dass Leinenstoffe und -Kleidung jahrhundertelang teilweise über Generationen vererbt wurden.
Im Vergleich dazu schilfern sich Kurzfasern im Laufe des Gebrauches eher ab und bringen nicht die fantastischen Eigenschaften eines Langflachses mit.
Die extreme Langlebigkeit des Materials macht Leinenstoffe neben Hanfstoffen zu den nachhaltigsten Naturfasern überhaupt. Besonders hochwertige Leinen aus Langflachs können generationenlang benutzt werden und sind daher aus ökologischer Sicht kaum schlagbar. Es handelt sich neben Hanf um die einzige Pflanzenfaser, die aus mitteleuropäischem Anbau verfügbar ist, auch die Verarbeitung erfolgt oft auf diesem Kontinent, so dass die Transportwege verglichen z. B. mit Baumwolle kurz sind – deswegen ziehen wir europäische Leinenstoffe in unserem Sortiment den anderen vor.
Flachs benötigt relativ geringe Nährstoffmengen, künstliche Düngergaben sind kaum notwendig, er sollte in wechselnder Fruchtfolge mit anderen Pflanzen angebaut werden, laugt daher den Boden auch nicht aus. Bei Anwendung des Röstverfahrens auf dem Feld (Tauröste) entstehen keine Belastungen des Grundwassers durch Abbauprozesse, die Abbauprodukte werden vollständig vom Boden aufgenommen und recyled. Dieses Verfahren ist bei europäischem Flachs üblich. Wasserröste ist deutlich ungünstiger in der Öko-Bilanz und wird eher in heißeren Gegenden angewendet.
Leinen ist natürlicherweise schmutzabweisend, muss also nicht so oft gewaschen werden wie z.B. Baumwollstoff, was nicht nur Wasser und Energie, sondern auch Waschmittel einspart. Historisch wurde Leinenkleidung immer wieder repariert und geflickt, war das Stück unrettbar wurde es für die Papierindustrie oder als Verbandmaterial (Scharpie) zerzupft, eine Leinenfaser hatte gewissermaßen mehrere Leben bis sie dem biologischen Abbau übergeben wurde.
Das Gewicht eines Leinenstoffes allein gibt zwar einen Hinweis auf die Verwendung, zusätzlich ist auch die Dichte der Webung ein Kriterium. Ein dicht gewebter Stoff mit feinem Garn kann genauso schwer sein wie ein loses Gewebe mit dickerem Garn. Insofern ist diese Tabelle nur als eine allgemeine Einordnung zu verstehen. Es empfiehlt sich immer – vor allem bei Online-Bestellungen von Leinenstoffen – vorab Griffproben oder Musterkarten zu bestellen.
Leinenstoff-Bezeichnung |
Gewicht ca. |
Verwendung |
100 – 150 g/qm |
Schleier, luftige Vorhänge, Betthimmel, zum Abseihen |
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100 – 150 g/qm |
Blusen, Hemden, feine Vorhänge |
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100 – 200 g/qm |
Leichte Oberbekleidung Vorhänge |
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130 – 220 g/qm |
Leichte Oberbekleidung, Dekostoff, Vorhänge |
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150 – 300 g/qm |
Hosen, Latzhosen, Dekostoff, Bezugsstoff |
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160 – 280 g/qm |
Oberbekleidung, Heimtextilien |
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Leinendamast |
200 – 250 g/qm |
Tischwäsche, Bettwäsche, Dekostoff |
200 – 400 g/qm |
Oberbekleidung, Dekostoff, Vorhänge, Tischwäsche, Bettwäsche, Handtücher, Brotbeutel |
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250 – 400 g/qm |
Dekostoff |
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400 – 600 g/qm |
Bezüge, Arbeitsbekleidung, Zelte, Malgrund |
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450 – 500 g/qm |
Badetextilien, Sauna |
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500 – 560 g/qm |
Bespannungen, Sonnensegel, Bezüge |
Halbleinen werden üblicherweise mit Kettfäden aus Baumwolle und Schussfäden aus Leinen gewebt, sind dadurch preiswerter als Reinleinen und stabiler als reines Baumwollgewebe. Dabei wird meist Garn aus kürzeren Flachsfasern verwendet (siehe Qualitätsunterschiede bei Leinen). Die verschiedenartigen Webungen von Halbleinen-Jacquards begeistern in ihrer Vielfalt und sind die schönste Form dieser Mischgewebe.
Der ungefärbte und ungebleichte Naturton der Leinens erhält sich am besten bei der Verwendung eines Waschmittels ohne Bleichmittelzusatz. Cremeweiße und auch ungebleichte Leinenstoffe lassen sich durch den Einsatz von Bleichmitteln bzw. optischen Aufhellern bleichen.
Bei Naturfaserstoffen entscheidet meist die Färbung über die Waschtemperatur. Naturbelassener oder gebleichter Leinenstoff ist problemlos kochbar, gefärbte oder bedruckte Leinen vertragen bis 40° C mit entsprechend geeigneten Waschmitteln.
Leinen nimmt bei der Wäsche viel Wasser auf, deswegen sollte die Waschmaschine nicht zu voll gepackt und unbedingt auf einen Schleudergang verzichtet werden (Schonwaschgang). Durch das Anpressen des vollgesogenen Stoffes an die Trommelwand entstehen beim Schleudern dauerhafte Schleuderfalten. Daher den Stoff idealerweise tropfnass aufhängen, maximal leicht anschleudern. Mit jeder Wäsche und auch beim Tragen von Leinenkleidung verändert sich das Leinen etwas, der Fall wird weicher, die Knitterneigung lässt nach. Das Leinen ist im noch leicht feuchten Zustand zu bügeln oder zu mangeln, es kann auch gedämpft werden – gerne mit einem feuchten Baumwolltuch zwischen Bügeleisen und Stoff.
Die Leinenfaser wird während der Bearbeitung gedehnt und zieht sich sowohl als Rohgewebe als auch nach eventueller industrieller Vorwäsche bei der ersten Wäsche je nach Wassertemperatur wieder zusammen. Diesen Effekt nennt man Einsprung (Krumpfung), wir geben ihn bei jedem Stoff mit einem Prozentwert an. Um diese Schrumpfung auszugleichen ist darauf zu achten ausreichend Stoff zu bestellen und entsprechend der angegebenen Pflegeanleitung vor der Verarbeitung zu waschen.
Naturfaserstoffe lassen sich recht einfach färben sowohl vor der Verarbeitung als auch als bereits fertiges Kleidungs- oder Heimtextil-Stück. Ist der Wunsch nach Färbung bereits bei der Herstellung eines textilen Werkes bekannt, ist ein Nähgarn aus Naturfasern (bei Leinen Baumwoll-Nähgarn) zu empfehlen, dieses nimmt die Farbe besser an als ein Polyestergarn.
Hier geht es zu unseren Nähgarnen aus Naturfasern.
Leinenstoffe mit synthetischen Färbemitteln färben
Der Handel bietet diverse Färbemittel an, mit denen Leinen sich recht einfach in der Waschmaschine oder einem Bottich färben lässt, die Haltbarkeit der Farbe in der Leinenfaser ist sehr gut. Bitte orientieren Sie sich dabei an den Angaben auf der Färbemittelpackung.
Leinenstoffe mit pflanzlichen Farbstoffen färben
Natürliche Färbesubstanzen aus vielen (heimischen) Pflanzen können zur Leinenfärbung eingesetzt werden, informieren Sie sich in diesem Fall unbedingt vorher ausgiebig über die einzusetzenden Beizmethoden zur Faservorbereitung für die Farbaufnahme und das jeweilige Färbeverfahren. Man sollte sich im Klaren darüber sein, dass Färbungen mit Naturfarben unterschiedlich ausfallen können. Ebenso sind manche Naturfarben nicht dauerhaft und die Farbigkeit verschwindet, was auch gewünscht sein kann.
Der kühlende Effekt von Leinenstoffen und die Struktur und Optik empfehlen sich je nach Ausführung des Materials für feine Blusen, robustere Tuniken, Haute Couture oder auch stabile Arbeitskleidung wie Latzhosen. Auf eine lockere Passform ist zu achten, da Leinengewebe nicht nachgibt, Leinenjersey ist nicht so elastisch wie Baumwolljersey.
Flachsfasern sind seit der jüngeren Jungsteinzeit (Aurignacien) als Textilfasern belegt. Vor 36.000 bis 31.000 Jahren wurden in Georgien teils gefärbte Flachsfasern gefunden, der älteste Fund aus Zentral-Europa ist ca. 28.000 Jahre alt. Seither wurden Leinenstoffe sowohl auf der Haut als auch als Oberbekleidung als meist verbreitetes Material aus Pflanzenfasern in vielen Kulturkreisen als Textilie verwendet. Unfassbar feine Leinenbinden (130 Kettfäden auf einen cm!) sind aus dem Grab des ägyptischen Hohepriesters Masaharta bekannt. Trotz heutiger Verfahrenstechniken gelingt es heutzutage nicht diese vorindustrielle händisch entstandene Qualität zu erreichen. Selbst die Hochwertigkeit diverser Aussteuerleinen aus vorindustrieller Zeit, die in der ein oder anderen Familie generationenlang aufbewahrt werden, übertreffen die heutigen Produkte qualitativ bei weitem.
Die antiken Griechen fertigten aus Leinen hochwertige und stabile Panzerungen lange vor unseren heutigen Verbundstoffen und nutzten damit die Robustheit der Flachsfasern.
Erst mit dem massenhaften Import von deutlich einfacher und günstiger zu verarbeitender Baumwolle Anfang des 19. Jh. wurde Flachs vom ersten Platz der textilen Pflanzenfasern verdrängt.
Während der beiden Weltkriege versuchte Deutschland sich von Baumwoll-Importen zu distanzieren und es wurde kurzzeitig der Anbau von Flachs und die Leinenweberei gefördert. Mit Beginn des Wirtschaftsaufschwunges geriet Leinen deutlich ins Hintertreffen im Vergleich zu den neuen Kunstfasern, die den Markt überschwemmten. Nach einem Tiefpunkt der Produktion Anfang der 1980er Jahre steigt die Wertschätzung von Textilien aus dieser zeitlosen Pflanzenfaser wieder. Der heutige Trend zu nachhaltigeren Textilien verursacht derzeit mitunter eine Faser- und Stoffknappheit bei Leinenstoffen.